Karin Sartorius-Brüschweiler, was wollen Sie mit Ihrer Arbeit erreichen, welches konkrete Ziel verfolgt das Congress Board Basel?
Wir wollen die direkte und indirekte Wertschöpfung, welche Kongresse generieren, nachhaltig steigern. Dadurch soll sichergestellt werden, dass Basel auch in Zukunft zu den bedeutendsten Messe- und Kongressstädten in Europa zählt. Zugleich wollen wir erreichen, dass sich der Wirtschafts- und Wissensstandort Basel als innovativster unseres Landes behaupten kann. Dafür unterstützen wir wissenschaftliche und businessorientierte Kongresse in den Schlüsselbranchen Life Sciences, Logistik oder Finanzwirtschaft. Weiter werden Konferenzen für technologiegestützte Anwendungen, Precision Medicine, digitale Gesundheit sowie Medizinal- oder Nanotechnologie gefördert.
In früheren Zeiten war der Standort Basel stark geprägt von der chemischen Industrie. Heutzutage ist die Pharmaindustrie die dominierende Branche. Es ist jedoch abzusehen, dass die ICT in Zukunft immer wichtiger werden. Wie kann sich Basel dabei auf globaler Ebene behaupten?
Der Blick auf die Geschichte verdeutlicht, dass unsere Stadt ein Ort der stetigen Transformation ist. Ihre wirtschaftliche Entwicklung war einst geprägt von der Stückfärberei, dann kam die chemische Industrie und schliesslich die Pharmaindustrie. Deshalb bin ich zuversichtlich, dass Basel bestens gewappnet ist für die Herausforderungen der Zukunft, auch wenn sich diese aufgrund der Covid-19 Pandemie nochmals akzentuiert haben. Wir erfreuen uns hier einer hohen Dichte an Unternehmen und Start-ups aus den Life Sciences Bereichen Chemie, Pharma, Biotech, Medtech, Digital Health und ICT. Zudem findet man im Umkreis von gerade mal einer Stunde Fahrzeit 14 renommierte Universitäten und zahlreiche angesehene Forschungsinstitute mit über 1000 Forschungsgruppen. Im Hinblick auf die stete Weiterentwicklung des Standortes spielen auch Basel Area Business & Innovation sowie die Dienstleistungen der Standortförderung Basel-Stadt eine wichtige Rolle. Die Innovationsförderung reicht von Accelerator-Programmen für Start-ups über einer Vielzahl von Veranstaltungen und Workshops bis hin zur Bereitstellung von kollaborativen Arbeitsräumen und High Tech Labors, wie sie im Technologiepark Basel und im Switzerland Innovation Park zu finden sind. Das zieht neue Unternehmen aus dem In- und Ausland an und sorgt dafür, dass dem hochqualifizierten Talentpool, den die Stadt immer wie mehr auch im Bereich ICT aufweist, laufend neue Mitglieder hinzugefügt werden können.
Welche Rolle spielen Events und Kongresse dabei? Wir denken da an Anlässe wie Bio Europe Spring, die Ilmac, Terrapin, das Swiss Innovation Forum, Future Health und BC2.
Basel akquiriert und entwickelt gezielt Kongresse, um den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zu stärken. Die von Ihnen genannten Beispiele haben eine zumindest nationale, oftmals aber sogar globale Ausstrahlung. Sie bilden die Grundlage für den Aufbau und die Belebung eines dynamischen und zukunftsorientierten wirtschaftlichen Ökosystems. Die Kollaboration der verschiedensten Stakeholder, die durch Grossanlässe entsteht, sorgt für Innovation und Transformation bei den beteiligten Branchen.
Was wären Ihre Wünsche für das Portfolio der Kongressstadt Basel, wie soll sich dieses aus Ihrer Sicht weiterentwickeln?
Mein Wunsch ist, dass wir durch das Portfolio der Kongressstadt Basel unsere Rahmenbedingungen als innovativer Wirtschafts- und Wissensstandort, der auf globaler Ebene operiert, weiter optimieren können. Nationale und internationale Kongresse bereichern unser Ökosystem und tragen dazu bei, Basel als «the place to be for your research, innovation & development» zu positionieren.