Veranstaltungstechnikerinnen und Veranstaltungstechniker haben keine einfachen Monate hinter sich. Einige von Ihnen mögen sich gar damit befasst haben, die Branche zu wechseln. Nicht so Reinhard Höhn: Er hat sich während der Pandemie dazu entschlossen, sein Know-how auszubauen. Er voraussichtlich im Herbst dieses Jahres die Weiterbildung Bachelor Professional/Meister für Veranstaltungstechnik abschliessen, anlässlich eines neuen Lehrgangs an der Event-Akademie in Baden-Baden.
Sein Metier liegt dem Luzerner im Blut, schliesslich waren schon sein Vater und sein Grossvater im Bühnenbau und in der Konstruktion tätig. Nach verschiedenen Stationen beim Luzerner Stadttheater und beim KKL Luzern gehört er seit fünf Jahren zum Team der MCH Group, wo er die Funktion eines AV Consultants innehat. In dieser kümmert er sich um die technische Beratung der Kundinnen und Kunden sowie um den Verkauf, nimmt aber nach wie vor auch die Rolle des Projektleiters ein. Seinen Berufsalltag beschreibt er wie folgt: «Wir sind nicht nur ein Infrastrukturanbieter, sondern ein Gesamtdienstleister. Ich verstehe mich nämlich als Ansprechpartner für die Konzeption und Realisation aller technischen Anliegen, die ein Event mit sich bringt.»
Das erklärt, weshalb sich Reinhard Höhn für ein Pilotstudium an der Event-Akademie Baden-Baden eingeschrieben hat, obwohl er bereits zuvor über viel Fachwissen verfügte. Nach der Handelsschule hatte er sich ursprünglich zum Fachmann Veranstaltungstechnik ausbilden lassen. Dabei hat er sich aber überwiegend mit den technischen Zusammenhängen seines Berufes auseinandergesetzt. Der Lehrgang, den er nun absolviert, konzentriert sich hingegen mehrheitlich auf betriebswirtschaftliche Gesichtspunkte und die Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen. «Für mich ist das ein Zeichen, dass sich unsere Branche weiter professionalisiert», sagt er. «Das ist deshalb so wichtig, weil sich unsere Kundinnen und Kunden während der Coronakrise selbst ein gewisses technisches Verständnis angeeignet haben.» Aufgrund dessen sind seine Kolleginnen und Kollegen und er mit veränderten Bedürfnissen konfrontiert. Neu gehört dazu auch ein verstärktes Bewusstsein für Nachhaltigkeitsaspekte. Und diesbezüglich gibt es durchaus noch Luft nach oben, davon ist Reinhard Höhn überzeugt. Daher ist es für ihn ein echter Glücksfall, dass er bei seinem Arbeitgeber offene Türen einrennt, denn für die MCH Group ist der Cradle to Cradle-Ansatz eines der Kernthemen der kommenden Jahre.
Einen weiteren Vorteil sieht er im Netzwerk, das er in seiner Zeit in Baden-Baden aufbauen konnte, drückt er doch gemeinsam mit zwölf Geschäftsführern der grössten Messe- und Eventdienstleister Europas die Schulbank. Doch auch wenn er sein Diplom im September in den Händen halten wird, geht er der Zunft der Schrauber und Tüftler nicht verloren: Nebst seiner Familie beschäftigt sich der Vater eines vierjährigen Sohnes nämlich am liebsten mit seinen Oldtimern.