Jeweils im Juni machen über 200 sorgfältig ausgewählte Galerien unsere Stadt zum bedeutendsten Museum auf Zeit. Damit sich Aussteller*innen und Besucher*innen nicht nur auf dem Messegelände, sondern auch in dessen Umkreis wohlfühlen, hat der Kanton Basel-Stadt zwei Taskforces gebildet. Nun sind fast drei Monate vergangen seit der Art Basel – höchste Zeit also, um beim verantwortlichen Regierungsrat nachzufragen, was das gebracht hat.
Kaspar Sutter, mit den beiden Taskforces sollte die Bevölkerung auf die Kunstmesse sensibilisiert und das Gesamterlebnis der Besucherinnen und Besucher verbessert werden. Was bedeutet das konkret, welche Ziele haben die beiden Gremien verfolgt?
Die Art Basel ist weltweit gesehen die wichtigste Messe für zeitgenössische Kunst. Darauf sind wir sehr stolz, wir sind uns aber auch bewusst, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, sie in unserer Stadt zu wissen. Ob Gewerbe, Bevölkerung, Kulturinstitutionen oder Kanton – wir alle sind gefordert, einen Beitrag zu leisten, damit das auch in Zukunft so bleibt. Dementsprechend kümmerte sich eine der beiden Taskforces um die Willkommenskultur und damit um alles, was dazugehört, damit sich Besucherinnen und Besucher wohl fühlen bei uns: Die Erhöhung der Visibilität durch eine verstärkte Beflaggung der Hauptachsen, den Ausbau des gastronomischen Angebots, die Verbesserung der Gästeinformation oder die Kommunikationskampagne «I’m pART of it». Als Stadt haben wir in der Art-Woche die Öffnungszeiten der Beizen deutlich verlängert, im Aussenbereich in der Innenstadt bis 2 Uhr und in den Innenräumen unbegrenzt. Das zweite Gremium setzte sich hingegen vertieft mit den Bedürfnissen der Kunstwelt auseinander. Schliesslich kommt es nicht von ungefähr, dass sich die Messe überhaupt hier niedergelassen hat, war Basel doch schon zu Zeiten ihrer Gründung ein pulsierendes Pflaster für Galerien, Sammlerinnen und Sammler sowie Museen. Doch auch diese müssen bei Laune gehalten werden, und das geht nur, wenn sich die lokalen Protagonistinnen und Protagonisten ihrer Stärken bewusst sind und diese auch ausspielen.
Können Sie bereits ein erstes Fazit ziehen? Welche Massnahmen haben sich bewährt, wo gibt es Verbesserungspotenzial?
Wir haben durchgängig positive Rückmeldungen erhalten, und zwar sowohl von den Gästen und der Bevölkerung als auch von den regionalen Akteurinnen und Akteuren aus der Gastronomie, der Hotellerie und der Kulturszene. Momentan führen wir Gespräche, um genauer zu eruieren, welche Massnahmen im nächsten Jahr fortgesetzt werden sollen.
Sie planen also eine Weiterführung der Initiative im 2024. Werden noch weitere Themenfelder dazukommen?
Das ist korrekt, dieses Engagement soll auf jeden Fall weitergeführt werden. Ob und wie weitere Themenfelder abgedeckt werden, ist Gegenstand unserer laufenden Besprechungen mit den lokalen Stakeholdern.
Können Ihrer Ansicht nach neben der Art Basel auch andere Messen und Kongresse von der Verbesserung der Willkommenskultur in Basel profitieren?
Die Aktivitäten der beiden Taskforces waren sehr stark auf die Art Basel ausgerichtet. Nichtsdestotrotz erhoffen wir uns, dass einige der ergriffenen Massnahmen auch für andere Messen und Kongresse relevant sein werden. Eines hat die Initiative auf jeden Fall gebracht: Der Austausch zwischen den lokalen Stakeholdern war wohl noch nie so intensiv wie in diesem Jahr. Ich bin überzeugt davon, dass sich das auch auf andere Events positiv auswirken wird.